AVT Köln

Trotz der Verankerung in den Behandlungsleitlinien „trauen“ sich PsychotherapeutInnen bis heute oftmals nicht an das Störungsbild Psychose heran. Weit verbreitet ist nach wie vor die Annahme, schizophrene Psychosen könnten ausschließlich medikamentös behandelt werden. Betroffene PatientInnen gelten oft als „schwierig“ oder gar gefährlich, das Krankheitsbild als unberechenbar. Oft befürchten Therapeuten auch, Betroffene seien gar nicht zur Aufnahme einer therapeutischen Beziehung fähig. Auch fällt die diagnostische Einschätzung oft schwer, wenn noch eher traditionelle Vorstellungen einer Dichotomie von psychotischen und neurotischen Störungen bestehen.

Das Seminar “Diagnostik und Kognitive Verhaltenstherapie bei psychotischen Störungen” soll vermitteln, was nach heutigem Kenntnisstand unter dem Krankheitsbild Psychose zu verstehen ist, welche Veränderungen im Erleben und Verhalten eines Patienten den Psychotherapeuten aufmerken lassen sollten und welche klinischen Merkmale auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Psychose hinweisen. Mythen im Zusammenhang mit psychotischen Störungen sollen kritisch beleuchtet und an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen geprüft werden. Nicht zuletzt soll das Seminar einen Einblick geben in die Möglichkeiten und Grenzen psychotherapeutischer Interventionen, in manualisierte Strategien und Techniken (die auch aktiv geübt werden) sowie die grundsätzlichen do‘s und dont‘s in allen Stadien psychotischer Erkrankungen.

Übergeordnetes Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung zeitgemäßer Grundkenntnisse zum Thema sowie einer realistischen Einschätzung eigener Möglichkeiten in Bezug auf therapeutische Begegnungen mit psychotisch erkrankten Menschen.