Patienten mit somatoformen Störungen erreichen uns Psychotherapeuten meist erst nach einer langen Ärzteodyssee, die bei den Patienten bereits eine große Skepsis gegenüber dem Gesundheitssystem hat entstehen lassen. Die Patienten fühlen sich bei der Suche nach Hilfe unverstanden und hilflos, was sich nicht selten in Ärger ausdrückt. Eine gute therapeutische Beziehung zu diesen Patienten aufzubauen ist die erste Herausforderung bei der Behandlung somatoformer Störungen. In dem Seminar soll erarbeitet werden, wie sich ein solcher Beziehungsaufbau gestalten lässt und wie Elemente aus der Psychoedukation dabei sinnvoll eingesetzt werden können. Nach einer ausführlichen Darstellung der somatoformen Störungsbilder mit Symptombeschreibungen, Entstehungs- und Aufrechterhaltungsmodellen folgt die Darstellung von verschiedenen Therapiebausteinen zur Behandlung somatoformer Störungen. Neben klassischen verhaltenstherapeutischen Konzepten sollen auch Interventionen aus der dritten Welle der Verhaltenstherapie (ACT, Achtsamkeit) Beachtung finden.

Zur Vertiefung des Themas werden die theoretischen Anteile des Seminars durch Rollenspiele, Videosequenzen und praktische Übungen ergänzt.

Störungsbilder im Einzelnen:

• Somatisierungsstörung
• Hypochondrische Störung
• Somatoforme autonome Funktionsstörung
• Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
• Exkurs: Diabetes in der Psychotherapie