AVT Institutsambulanz I Dumpert
Barbarossaplatz 2
50674 Köln
Wenn man bedenkt, dass wir eine der größten Lehrpraxen der AVT sind, kann man sich nur wundern, wie still und ruhig es bei uns ist. Nicht immer, aber oft! Zum Beispiel von 10 Minuten nach der vollen Stunde bis zur vollen Stunde. Zum Teil liegt das daran, dass wir die Patienten/-innen daran gewöhnt haben, erst kurz vor Therapiebeginn zu kommen. Als ich gerade – um halb zwei – von der Mittagspause kam, saß eine Patientin auf der Treppe. Ich habe gefragt: „Müssen Sie schon rein?“ Ihre Antwort: „Ich bin zu früh, alles gut.“
Vor 15 Jahren haben wir gesagt, dass wir eine der nettesten Lehrpraxen der AVT sein wollen. Das haben wir geschafft. Dann haben wir gesagt, dass wir zu den Lehrpraxen zählen wollen mit der besten Ausbildungsqualität. Das haben wir auch geschafft. Jetzt haben wir ein neues Ziel, nämlich: Wir wollen von jedem unserer Ausbildungsteilnehmer/-innen gut bewertet werden, und zwar immer.
Wie können wir wissen, wie unsere Ausbildungsteilnehmer/-innen uns bewerten? Wir führen zweimal im Jahr ein „Standortgespräch“ durch, und zwar einzeln mit jeder Ausbildungsteilnehmerin und jedem Ausbildungsteilnehmer. Ein Standortgespräch dauert etwa 30 Minuten. Dabei wird gefragt: „Wie läuft es in der Ausbildung? Wie sicher fühlst du dich bei den Therapiesitzungen? Wo siehst du Verbesserungsmöglichkeiten? Wie fühlst du dich in der Institutsambulanz Barbarossaplatz?“ - Auf diese Weise sind Verbesserungen entstanden, auf die wir nicht von selbst gekommen wären.
Worauf wir richtig stolz sind: Zu jeder Tageszeit ist eine Leitungsperson ansprechbar. Das funktioniert deshalb, weil wir über vier Leitungspersonen verfügen, zwei männliche (Christian und ich, Hans - Dieter) und zwei weibliche (Lisa und Christina). Und dann gibt es noch Clemens. Er ist der Ehemann unserer Leiterin Lisa. Sein Aufgabengebiet: Räume, Technik, Büro-Organisation. Wenn heute jemand zur Ambulanzleitung sagt „Der Drucker vom Arbeitszimmer im 6. Stock druckt schlecht.“, dann wird geantwortet: „Darum kümmert sich Clemens.“ Und wenn jemand sagt: „Ich brauche noch einen zusätzlichen Therapieraum für Donnerstag 11 Uhr, dann sagen wir ganz entspannt: „Darum kümmert sich Clemens.“
Nun haben wir nicht nur Patienten/-innen, Ausbildungsteilnehmer/-innen, Clemens und die Ambulanzleitung. Wir haben auch zwei PT-2-ler/-innen. Die machen bei uns den Ausbildungsbaustein „Praktische Tätigkeit“, der 600 Stunden umfasst und ein halbes Jahr dauert. Unsere PT-2-ler/-innen haben einen zusätzlichen Arbeitsvertrag, so dass sie täglich von morgens bis abends bei uns arbeiten und dafür auch richtig bezahlt werden, nämlich so wie die Angestellten in der AVT-Verwaltung.
Schön und gut! Aber worin besteht nun die Nettigkeit, deren sich die Institutsambulanz Barbarossaplatz rühmt? Ich, Hans – Dieter, finde, dass wir eine kommunikative Lehrpraxis sind. Wir lieben Mitarbeiter/innen, die gerne Mitteilung über sich machen: Wie es ihnen geht, was sie in der Therapiesitzung erlebt haben, wo sie Schwierigkeiten sehen, was sie interessiert. Entsprechend kommunikativ werden auch die neuen Mitarbeiter/-innen eingeführt und eingearbeitet. Zwar gibt es bei uns eine fast drei-stündige mündliche Einführung, aber die wichtigste Einführungsmethode ist die Atmosphäre von Kommunikation und Hilfsbereitschaft. Man muss bei uns nur so aussehen, als hätte man eine Frage – schon will jemand Auskunft geben.
Ich finde auch die tägliche Frühstücks-Gesprächsrunde nett, in der besprochen wird, was man am gestrigen Abend gemacht hat und was an diesem Tag ansteht. Nett finde ich auch, dass man sich gegen 12 Uhr mittags – mehr oder weniger gemeinsam - Gedanken über das Mittagessen macht. Worauf hat man heute Appetit? Auf Rewe-Salat, Sushi, Indonesisch, Chinesisch, Thai, Italienisch, Libanesisch, Kubanisch? Das sind einige Möglichkeiten am Barbarossaplatz.
Jeden letzten Donnerstag im Monat findet um 13 Uhr das gemeinsame Pizza- oder Bowl-Essen statt. Wer mitmachen will, trägt sich in eine Bestell-Liste ein. Dann wird die Sammelbestellung für alle abgeholt. An Freitagen ist es oft „lazy“ Da finden weniger Therapiesitzungen statt, da wird schon mal gekocht, zum Beispiel „Pad Thai“. Ich – Hans – Dieter – behaupte, dass ich dieses Gericht besser hinbekomme als die vielen Thai-Restaurants um den Barbarossaplatz herum.
Und was finden wir nicht gut in unserer Ambulanz? Dass wir nicht mehrere große Räume haben für Gruppentherapien. Da muss uns noch was einfallen!