Dipl.-Psych. Maria Keßler



Supervision: Einzel und Gruppe | Selbsterfahrung: Einzel und Gruppe

Bei der Supervision im Rahmen der Psychotherapieausbildung geht es zum Einen um die Erfassung des inhaltlich-thematischen Geschehens in der Psychotherapie, zum Anderen um die Dynamik der therapeutischen Beziehung und deren Gestaltung im therapeutischen Prozeß. Dazu ist es erforderlich, dass ich nicht nur den Patienten als Objekt, sondern handelndes Subjekt erlebe, mich selber als Psychotherapeut mit meinen fachlichen Erfahrungen und meinem eigenen Standig einbringe und reflektiere. Die Supervisanden verfügen in aller Regel schon über ein großes Arsenal an therapeutischem Werkzeug, eine Vielzahl an therapeutischen Strategien. Wie kann ich der einzelnen Person den Raum bieten und bereiten, dass sie im Dialog mit der PsychotherapeutIn seinen eigenen Weg findet und umsetzt? Welches sind die Ressourcen und Grenzen auf der Seite der/des Patientin/en – welche sind meine Grenzen und Ressourcen im Kontakt mit der Person? Hier gibt es eine Menge zu ergründen, neu- um-bewerten. Wie verändern sich die verschiedenen Anteile im Prozess – dies alles sind spannende und weiterführende Prozesse.

In der Gruppensupervision wird der Prozess erweitert durch die eigenen Prozesse der Co-SupervisandInnen. Der interaktionelle Prozess erweitert für alle beteiligten Personen die Perspektive und wird – neben der Bearbeitung des eigenen “Falls” – zu einem für alle nutzbringenden Prozess.


Um meine Sicht der Selbsterfahrung und vor allem der Gruppenselbsterfahrung vorzustellen, möchte ich kurz meinen psychotherapeutischen Werdegang skizzieren:

Nach dem Abitur studierte ich Pädagogik an der PH Neuss, wechselte aber nach einem Jahr ins Psychologiestudium nach Hamburg. Ich hatte das Glück dort nach dem Vordiplom mit Grawe, Dziewas, Plog und Team ein hervorragendes Angebot in der klinischen Psychologie vorzufinden, das vor allem sehr praktisch ausgerichtet war. Bei ihnen lernte ich die vertikale Verhaltensanalyse mit den darauf aufbauenden weiteren Behandlungskonzepten kennen.

In der Ausbildung spielte Prozessbeobachtung, Selbstbeobachtung, Selbsterfahrung bei den ersten eigenen therapeutischen Schritten eine grundlegende Rolle. Insbesondere die Prozessbeobachtung und anschließende Reflexion waren weitgehend als Gruppenprozesse angelegt, die mich für die weitere psychotherapeutische Entwicklung sehr geprägt haben.


Daneben arbeitete ich am Institut für die Therapie für Autistische Verhaltensstörungen.

Nach dem Studium arbeitete ich mehrere Jahre als Stationsleiterin an der LK Bedburg-Hau, danach im SOS-Kinderdorf Kleve; dort führte ich meine verhaltenstherapeutische Ausbildung weiter und begann zudem die Ausbildung zur therapeutischen Gruppenanalytikerin nach S.H. Foulkes. Später folgte die EMDR-Ausbildung.

Wesentlich in der Gruppenanalyse nach Foulkes ist der Begriff der 'Matrix'. Wir alle bewegen uns von der Primärfamilie an in Gruppenkonstellationen und entwickeln innere Repräsentanzen, die Gruppenprozesse, Einzelbeziehungen und die Beziehung zum Selbst prägen.


Nach Abschluss dieser Ausbildung habe ich eine psychotherapeutische Praxis für Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gegründet und mehrere Jahre als Schwerpunkt meiner gruppenanalytischen Tätigkeit Selbsterfahrungsgruppen für Frauen angeboten.

Ich lege besonderen Wert auf die Entwicklung von Authentizität, die Fähigkeit zur Selbstreflexion, die Fähigkeit, unter Wahrung der eigenen Grenzen auch zurücktreten zu können sowie die Fähigkeit, die Anderen halten und ihnen Raum geben zu können.


In der Gruppenselbsterfahrung möchte ich Spielraum geben, die eigene Lebensgeschichte zu betrachten, um Muster aus der Vergangenheit zu erkennen und Beziehungen zum Hier und Jetzt herzustellen und zu bearbeiten. Die Hauptarbeit findet in der Großgruppe statt. Je nach Entwicklung und Bedarf werden Ressourcenübungen aus dem EMDR, Körperübungen und künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten eingeflochten.


Die ersten beiden Gruppenblöcke à 40 Sitzungen werden in der Großgruppe durchgeführt; den dritten Block mit 35 Sitzungen stelle ich mir als Zwei-Ebenen-Arbeit vor, dabei werden jeweils im Wechsel Selbsterfahrung in der Großgruppe und danach die Reflexion des Prozesses stattfinden.


Die Blöcke sollen in schöner Umgebung stattfinden, die uns die Möglichkeit gibt, Abstand zum Druck des Alltags zu gewinnen.

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