Dipl.-Psych. Dr. phil. Gabriele Angenendt
Supervision: Einzel | Selbsterfahrung: Einzel
Daten zu meiner Person:
Geboren im Rheinland, zwei erwachsene Söhne
Meine Ausbildung:
In meinem „ersten Leben“ habe ich nach dem Realschulabschluß eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Allerdings war ich viel zu neugierig, als dass mich das hätte befriedigen können und so entschied ich mich, Abitur und Psychologie-Studium auf dem 2. Bildungsweg nachzuholen, was dann auch im schönen Köln geschah.
Meine Approbation habe ich 1999 gemacht, war allerdings ab 1995 schon niedergelassen in eigener Praxis.
Über die Jahre habe ich gelernt, dass der Köder dem Fisch schmecken muss. Also mit anderen Worten: Die Interventionen in der Therapie müssen so gesetzt werden, dass sie der Lebenswirklichkeit des Patienten entsprechen und eine optimale Differenz zur der inneren Landkarte des Patienten haben. Nicht zu unrealistisch weit entfernt davon, aber auch nicht zu nah an dem, was schon ist. Das ist die Gewähr dafür, dass der Patient das Angebot annehmen und in seine Verhaltensstruktur integrieren kann.
Meine thematischen/methodischen/inhaltlichen Schwerpunkte in der Supervision:
Es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie junge Menschen sich entwickeln und welches Potenzial in jedem Einzelnen steckt. Früh schon habe ich mich auf einen lösungsfokussierten und ressourcenorientierten Umgang mit Patienten (vor allem in der Traumabehandlung) konzentriert. Es ist spannender, Lösungen in die Zukunft zu projizieren als problemorientiert nach hinten zu schauen. Das gilt auch für Supervisanden: spannende Ideen haben, neue Sichtweisen einbringen, experimentieren mit dem, was ist – oder sein könnte. Alternative Handlungsoptionen denken und sich ausprobieren. Eigenes Denken, Fühlen und Handeln im beruflichen Kontext kennen lernen und Selbst- und Fremdreflexion davon zur Weiterentwicklung nutzen. Eigenen „Schwächen“ mit Humor begegnen und sie gleichsam mit der notwendigen Ernsthaftigkeit in Stärken verwandeln. So stelle ich mir Wachstumsprozesse durch Supervision vor.
Ein wichtiges Thema in jeder Therapie ist die Beziehungsgestaltung. Das Identifizieren von Übertragung und Gegenübertragung und die Arbeit mit diesen Phänomenen spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn dies auch kein „klassisch“ verhaltenstherapeutisches Vorgehen ist, ist dies doch aus meiner Sicht eine nicht zu unterschätzende Technik in jeder Therapie.
Das kreative Pendeln zwischen Distanz und Nähe in einer Kommunikation hilft, sich einerseits ganz auf den Patienten einzulassen und – zu gegebener Zeit – einen Perspektivwechsel vorzunehmen, der es einem erlaubt, die nötige Distanz zur Problematik (oder dem Leid) des Patienten zu schaffen und beide Erlebnisqualitäten zu verbinden. Deshalb ist es mir wichtig, mit diesen Elementen in der Supervision zu „spielen“ und sie so dem Supervisanden für seine eigene Arbeit verfügbar zu machen.
Als Supervision bin ich Begleiterin, Motivatorin, Ideengeberin und Anleiterin.
Meine Erfahrungen in anderen Berufsfeldern:
Kaufmännische Ausbildung, geschäftsführender Gesellschafter eines Institutes für Psychoonkologie, 10 Jahre eigener Kassensitz, seit 1997 Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten in den Bereichen Psychologie, Organisationsentwicklung und Medizinerausbildung. Personal-Managerin in einem Großkonzern (Personal- und Führungskräfteentwicklung bei 300.000 Mitarbeitern), Partner in einer Unternehmensberatung, seit vielen Jahren Dozentin und Supervisorin an verschiedenen Ausbildungsinstituten, Autorin verschiedener Fachartikeln und Bücher zu den Themen Psychotraumatologie, Psychoonkologie, stationärer Gruppentherapie, Psychonephrologie etc.
Was ich über mich als Privatmensch verraten würde:
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit angefangen, Gitarre zu spielen. Ich freue mich wie ein Schneekönig, wenn mir mal wieder ein neues Stück „gelingt“. Ich liebe Musik sehr und besuche gerne Konzerte (alte Musik von Bach, Monteverdi etc., Rock, Irish Folk, Sting, Mark Knopfler, Lindenberg, Muse etc). Im Urlaub wandere und klettere ich gerne in den Bergen herum und liebe Italien. Ansonsten faszinieren mich vor allem die alten Künstler in der Malerei und die entsprechenden Museen (z. B.in Rom, Florenz, Wien, Brügge oder Berlin). Und ich liebe schnelle Autos, auch wenn das jetzt vielleicht völlig schräg klingt. Ehrenamtlich bin ich im Bundesvorstand eines Selbsthilfeverbandes mit 16 000 Mitgliedern, ein sehr politisches Amt, in dem ich mich für die Verbesserung der Situation chronisch kranker Patienten engagiere.
Weitere therapeutische Qualifikationen:
Hypnotherapie (MEIK), Körperpsychotherapie, Psychotraumatologie, Psychoonkologie, Suchttherapie. Alle Elemente finden bei Bedarf Platz in meinen Therapien. Spannend finde ich noch den ökologischen Ansatz von Jürg Willi, nach dessen Konzept ich Paartherapien gestalte. Und natürlich darf systemisches Denken nie fehlen.