Prof. Dr. med. Stephan Ruhrmann
Supervision: Einzel | Selbsterfahrung: Einzel und Gruppe
Nach dem Studium der Humanmedizin in Heidelberg und Kiel habe ich an der Uniklinik Bonn die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert und dabei zusätzlich an der AVT eine Verhaltenstherapieausbildung durchlaufen. Seit 1996 war ich zunächst als Oberarzt, später als Leitender Oberarzt an der Uniklinik Köln tätig. Dort habe ich unter anderem viele Jahre die Tagesklinik und das Früher-kennungszentrum für psychische Krisen (FETZ) geleitet und dabei auch die Tätigkeit der PiA supervisorisch betreut. Zu meinen Forschungs-schwerpunkten gehörte neben Depression, Zwangsstörung und Resilienzforschung vor allem die Früherkennung und die Prävention von Psychosen.
Als Dozent und Supervisor bin ich 1997 zur AVT gekommen, seit meiner Niederlassung in eigener Praxis in Bonn Anfang 2018 bin ich auch als Selbsterfahrungsleiter aktiv. Meine Praxis bildet zudem den zweiten Standort der von meiner Frau Claudia Welzel-Ruhrmann geleiteten Lehrpraxis, die ich als Supervisor mitbetreue. Zusätzlich zu meinem verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt habe ich Fortbildungen in EMDR und Traumatherapie absolviert.
Mein Konzept einer verhaltenstherapeutischen Selbsterfahrung zielt wesentlich darauf, eigene Ressourcen besser zu erkennen und zu nutzen und, wo nötig, neue Ressourcen zu entwickeln. Praktisches Üben und Erleben sind daher wesentliche Elemente meiner Arbeit. Ausgangspunkt sind dabei immer die Themen, die uns in der psychotherapeutischen Arbeit begegnen und berühren. Indem wir unseren eigenen inneren Umgang mit diesen Themen besser verstehen, lernen wir auch, die inneren Vorgänge unserer Patienten besser nachzuvollziehen - bzw. zu erkennen, warum uns das mitunter nicht so gut gelingt - und unsere Reaktionen darauf einzuordnen und ggf. zu modifizieren.
Dazu möchte ich mit Ihnen zunächst daran arbeiten, die kognitiven und emotionalen Muster zu verändern, durch die Sie Ihre Stärken blockieren. Das erste Selbsterfahrungswochenende ist daher der Aktivierung und Verankerung von Ressourcen gewidmet – gut verstärken kann nur, wer sich auch selbst zu bestärken weiß.
Darauf aufbauend arbeiten wir an den Themen, die erfahrungsgemäß die größte Herausforderung für die Therapeuten darstellen, wobei ich auf meine langjährige und intensive Erfahrung mit Patienten mit einem sehr großen Spektrum psychischer Probleme zurückgreifen kann. Die interaktive Auseinandersetzung und Übung in der Gruppe kann es Ihnen dabei auf ganz besondere Weise ermöglichen, sich neue Zugänge und Sichtweisen zu erschließen, die helfen, mit eigener Betroffenheit besser umzugehen, zur Selbstfürsorge die eigene Resilienz zu stärken und Ihre psychotherapeutische Arbeit weiterzuentwickeln. Dafür brauchen wir in den Gruppen einen Rahmen von Respekt, Offenheit, Freundlichkeit und Vertrauen, den ich gemeinsam mit Ihnen herstellen möchte.
Ich hoffe, dass Sie die Gruppe als Chance begreifen können und mit der Bereitschaft kommen, sich selbst zu erforschen und Ihre Kolleginnen und Kollegen bei deren eigenen Prozessen zu unterstützen – wo immer möglich, auch mit Humor und Leichtigkeit.
Ich freue mich auf ein spannendes Kennenlernen!
Stephan Ruhrmann