Dr. med. Susanne Altmeyer



Supervision: Einzel und Gruppe |

Daten zur Person

Dr. med. Susanne Altmeyer, geboren im Jahr der Babyboomer 1964 in einer saarländischen Kleinstadt, verheiratet, glückliche Mutter einer 20-jährigen Tochter.

Thematische/methodische/inhaltliche Schwerpunkte in der Supervision

In meinen Supervisionen möchte ich den Supervisanden die Möglichkeit geben, im Gespräch das eigene Fühlen, Denken und Handeln im beruflichen Kontext zu reflektieren. Dies braucht sich nicht zu erschöpfen im Reden über Schwierigkeiten und Probleme, sondern kann sich auch auf einen Austausch über interessante und von vorneherein bereichernde Erfahrungen erstrecken. Die entscheidende Aufgabe von Supervision ist für mich die Förderung eines Austauschs, der die Erschließung neuer Ideen und Sichtweisen sowie die Nutzung der vorhandenen Ressourcen fördert und der dadurch alternative Handlungsoptionen ins Blickfeld bringt. Gegenüber den bestehenden Perspektiven und Sichtweisen (auch meinen!) soll eine gewisse Respektlosigkeit (irreverence) möglich sein. Respektlosigkeit heißt, niemals nur eine einzige logische Ebene einer Position zu akzeptieren, sondern es vorzuziehen, mit verschiedenen Abstraktionsebenen zu spielen und von einer zur anderen zu wechseln.

Thematisch sind mir zum einen die Rahmenbedingungen von Therapie sehr wichtig: Wie kam die Therapie zustande? Was sind Anlass, Anliegen, Auftrag? Wie gestaltet sich die Kontraktschließung zwischen Therapeut und Patient? Wie gelingt die Beziehungsaufnahme? Großen Wert lege ich des Weiteren auf die Reflexion der therapeutischen Beziehung: wie wird sie erlebt vom Therapeuten? Welche Information hat er vom Erleben durch den Patienten? Welche Gestaltungsmöglichkeiten der therapeutischen Beziehung bestehen?

Methodisch setze ich sehr gerne systemisches Handwerkszeug ein: Mit jedem Supervisanden entwickele ich zunächst ein Schema, wie sie oder er die Darstellung oder Erzählung vorbereiten kann, nutze dann Methoden wie Hypothesenentwicklung, zirkuläre Fragen, Reframing, Entwicklung von Umdeutungen und Handlungsalternativen. Hilfsmittel sind grafische Darstellungen (Genogramme, Organigramme), szenische Darstellungen (z.B. Figuren, Rollenspiele), in der Gruppe auch Skulpturen und psychodramatische Methoden. Videoaufnahmen von Therapiesitzungen sind herzlich willkommen!

Inhaltlich geht es mir darum, den Supervisanden vom Erleben der Choreographie der Therapie zum Gestalten oder Mit-Gestalten (im Austausch mit seinem Patienten) zu begleiten: ich möchte sie oder ihn dabei unterstützen, neben der Innensicht auch die Außenperspektive zu erfahren, um so im Austausch mit dem Patienten Entwicklung zu ermöglichen.

Insgesamt verstehe ich mich in der Supervision als Begleiterin, Beraterin, Coach und manchmal auch als Ideengeberin. Und sonst noch: Ich bin großer Fan von körpertherapeutischen Methoden, Humor hat für mich in der Therapie und in der Supervision einen großen Stellenwert und es ist mir sehr wichtig, dass meine Supervisanden sich bei mir wohlfühlen!

Meine besonderen Kennzeichen als Supervisorin

Mein Herz schlägt systemisch, ich nutze sehr gerne und häufig verhaltenstherapeutisches Repertoire und denke und fühle oft auch psychodynamisch – insgesamt ist meine therapeutische Grundhaltung geprägt von Wertschätzung und Respekt gegenüber Personen, Neugier, Klientenorientierung und Respektlosigkeit gegenüber Ideen.

Das prägt auch meine supervisorische Haltung: Nach der Erkenntnistheorie des Konstruktivismus ist jede menschliche Wirklichkeit durch Sprache konstruierte Wirklichkeit. Supervisanden konstruieren demnach in ihren Institutionen und Praxissituationen Wirklichkeiten. Wenn in den Arbeitssystemen Probleme auftauchen, sind möglicherweise die Wirklichkeitskonstrukte unbrauchbar geworden. In der Supervision nun verwende ich Interventionen, die ich auswähle unter dem Gesichtspunkt, ob sie in der Lage sind, eingefahrene Handlungsabläufe so zu unterbrechen, dass die Komplexität menschlicher Deutungsmöglichkeiten wieder sichtbar wird und andere, vielleicht brauchbarere Wirklichkeiten konstruiert werden können. Ich bin der Meinung, dass Supervisanden und Supervisoren ihre je eigenen, spezifischen Kompetenzen besitzen, und bin neugierig auf den Austausch.

Erfahrungen in anderen Berufsfeldern

Gearbeitet habe ich bisher (abgesehen von Ferienjobs als Telefonistin, Bekleidungsverkäuferin, Kaufhaushilfsarbeiterin, wissenschaftliche Hilfskraft, Nachtwache in Altenheim und Krankenhaus) in der Neurologie als Assistenzärztin im Krankenhaus und Fachärztin in der Praxis und in der Psychosomatik als Stationsärztin, Oberärztin und Leitende Oberärztin. Im Universitätsklinikum Aachen habe ich ein paar Jahre auch wissenschaftlich gearbeitet (systemische Familienmedizin), habe Artikel und Buchbeiträge und zwei Bücher veröffentlicht und war in der Lehre (Studentenpraktika, Vorlesung) aktiv. Seit 1999 unterrichte ich in systemischer Therapie und Beratung, seit 2010 im eigenen Weiterbildungsinstitut. Ich habe neben ärztlichen Weiterbildungskandidaten und systemischen Weiterbildungsteilnehmern (Einzel- und Gruppensupervision) verschiedene psychosoziale Einrichtungen supervidiert und bin Dozentin an diversen Ausbildungs- und Weiterbildungsinstituten. Berufspolitisch bin ich in der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) aktiv, davon 6 Jahre im Vorstand.

Was ich über mich als Privatmensch verraten würde

Ich kann ziemlich streng gucken, bin aber eigentlich eine sehr verträgliche Person, die gerne lacht und die meistens gute Laune hat. Leidenschaften von mir sind Musik, Theater, gute Bücher, Bewegung, meine Familie und Freunde, unser Garten und schöne Reisen. Kochen ist nicht so meine Stärke.

Weitere therapeutische Qualifikationen

Systemische Therapeutin, Lehrende für Systemische Therapie und Beratung, Balintgruppenleiterin, EMDR-Therapeutin.


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