Dipl.-Psych. Solveyg Anders-Lamberti



Supervision: Einzel und Gruppe | Selbsterfahrung: Einzel

Selbsterfahrung im Rahmen der Ausbildung zum Psychotherapeuten schätze ich als eine Institution, die Mut machen soll, sich der eigenen Gefühle und des eigenen Verhaltens in therapeutischen Beziehungen gewahr zu werden - Emotionen wie „Attraktivität-Sympathie-Anziehung“, Aggression, Verletzlichkeit, Scham, Schuld, Sehnsucht, Trauer, Schmerz - aber auch der Umgang mit Nähe und Distanz, um dies als Signale einordnen und nach einem geeigneten Umgang damit suchen und diesen finden zu können.

Sie kann ebenso als Begleitung in krisenhaften oder herausfordernden Situationen in therapeutischen Prozessen gesehen werden – dann steht die Analyse der unbewältigten Konflikte aus der eigenen Biografie im Mittelpunkt.

Es sollen lebensgeschichtliche Einflüsse herausgearbeitet werden, die die individuelle Arbeit prägen und einen zu dem Therapeuten machen, der man ist. Eigene Muster und Verletzlichkeiten zu kennen (Bindung, Macht, Helferrolle, Grenzen etc.) sind die Grundlage einer authentischen therapeutischen Arbeit, in der der Therapeut kompetent, reflektiert und konfliktfähig ist, denn nur so können verlässliche Beziehungen zu Patienten entstehen. Wichtig ist mir, dass sich jeder als einzigartige Therapeutenpersönlichkeit entwickeln und entfalten kann, ohne das „Perfekte“ oder den „fertigen Therapeuten“ anstreben zu wollen. Es reicht meist schon, die eigenen blinden Flecken zu kennen und sie einordnen zu können.

Insbesondere während der zeitintensiven und kraftfordernden Ausbildung soll Selbsterfahrung aber auch die persönlichen Ressourcen und selbstfürsorglichen Aspekte fördern und stärken. Erst eine gezielte Auseinandersetzung mit privaten und beruflichen Belastungen kann dazu befähigen, gute eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, die darauf abzielen, Stress zu reduzieren.

Als letzter Punkt soll das individuelle berufsethische Wertesystem erwähnt werden. Im Verlauf der Selbsterfahrung hat jeder die Möglichkeit, sich mit ethischen und moralischen Fragen und Anforderungen an den Therapeuten auseinanderzusetzen und eigene Maßstäbe zu definieren bzw. zu festigen.

Nach meinem Psychologie-Studium arbeitete ich zunächst einige Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Neuropsychologie am Uniklinikum in Aachen, um dann jedoch die Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin in Köln zu absolvieren. Daran anschließend habe ich zunächst ambulant in einem Anstellungsverhältnis gearbeitet, bis ich mich schließlich Anfang 2014 selbständig niedergelassen habe – zunächst im außervertraglichen Kostenerstattungsverfahren, inzwischen mit Kassensitz.

Ich habe einige Fortbildungen im Bereich der Systemischen Therapie belegt, da mir die Integration der Lebensumgebung der Patienten in mein therapeutisches Verständnis und den therapeutischen Prozess wichtig erschien. Diese Ergänzung sowie ein schematherapeutisch geprägter Blick auf der Basis der Verhaltenstherapie zeichnen meine Arbeitsweise aus.

Aktuell biete ich Selbsterfahrung nur im Einzel an.

Ich lebe mit meinem Mann, unserem Sohn und zwei Katern in Aachen. In meiner Freizeit spiele ich leidenschaftlich gern Tennis und hantiere in unserem Garten.

Nach oben scrollen