Dipl.-Psych. Solveyg Anders-Lamberti



Supervision: Einzel und Gruppe | Selbsterfahrung: Einzel

Was macht Dich als Person aus?

Ich halte mich für einen humorvollen, warmherzigen und offenen Menschen, mir ist es wichtig, im Kontakt mit meinen Mitmenschen zu sein und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.


Was möchtest Du über Dich als Privatperson preisgeben?

Meine Neugierde hat mich schon lange motiviert, dorthin zu gehen, „wo es schwer“ wird. Brüche im Leben haben sich als wertvolle Erfahrungen herausgestellt, Angst und Mut als kombinierte Wegweiser. So bin ich von der Ostsee kommend, über Hamburg und Greifswald schließlich in Aachen und damit weit weg vom Wasser gelandet und bin hier sesshaft geworden. Ich bin verheiratet, habe zwei Söhne, spiele sehr gern Tennis und liebe unseren wunderschönen Garten.


Gibt es besondere therapeutische Qualifikationen, die Du hier gern aufführen möchtest?

Neben einigen systemischen Fortbildungen am IF Weinheim möchte ich hier die Traumatherapeutische Fortbildung (inkl. PITT und EMDR) anführen.


Meine Erfahrungen in anderen Berufsfeldern

Wenn wir Beruf mal weiter fassen, dann ist Care Work ein zweiter Bereich, in dem ich täglich tätig bin und den ich mindestens genauso schätze, wie meinen erlernten Beruf als Psychotherapeutin. Das Leben mit und in einer Familie bringt viele Aufgaben, noch mehr Verantwortung und leider viel zu wenig Wertschätzung mit sich, weshalb ich hier den

Fokus darauf setzen möchte.

Ich habe mich für diesen wunderbaren Beruf der Psychotherapeutin nach einigen Irrungen und Wirrungen sehr bewusst entschieden und bin bis heute einigen meiner damaligen Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen sehr dankbar – für den Input, das Teilen ihrer Erfahrungen und den wertschätzenden Umgang mit mir in meiner Lernzeit.

Aus diesem Grund sind mir heute – da ich nun selbst diesen Lernweg begleiten darf als Lehrpraxisinhaberin und Supervisorin – genau diese Aspekte besonders wichtig. Ich möchte mit viel Liebe für den Beruf und Wertschätzung für mein Gegenüber mein Verständnis von Psychotherapie vermitteln. Hierbei geht es eine innere Haltung unseren Patientinnen und Patienten gegenüber, die darauf basiert, dass jeder Patient ein Experte bzw jede Patientin eine Expertin für sich selbst ist und wir nicht vorgeben sollten, was für eine „gelingendes Leben“ geändert werden muss, es geht um das Teilen jahrelanger Erfahrung im psychotherapeutischen Arbeiten und um das Kennenlernen und Anwenden Methoden-übergreifender Interventionen, wie der inneren Kind-Arbeit, der Aktivierung von Emotionen im therapeutischen Prozess, der Nachversorgung von verletzten Anteilen. Alles mit dem Ziel, dass sich die Therapeutenpersönlichkeit entwickeln kann, die man sein möchte.

Selbsterfahrung im Rahmen der Ausbildung zur Psychotherapeutin bzw zum Psychotherapeuten schätze ich als eine Institution, die Mut machen soll, sich der eigenen Gefühle und des eigenen Verhaltens in therapeutischen Beziehungen gewahr zu werden - Emotionen wie „Attraktivität-Sympathie-Anziehung“, Aggression, Verletzlichkeit, Scham, Schuld, Sehnsucht, Trauer, Schmerz - aber auch der Umgang mit Nähe und Distanz, um dies als Signale einordnen und nach einem geeigneten Umgang damit suchen und diesen finden zu können.

Sie kann ebenso als Begleitung in krisenhaften oder herausfordernden Situationen in therapeutischen Prozessen gesehen werden – dann steht die Analyse der unbewältigten Konflikte aus der eigenen Biografie im Mittelpunkt.

Es sollen lebensgeschichtliche Einflüsse herausgearbeitet werden, die die individuelle Arbeit prägen und einen zu dem Therapeuten machen, der man ist. Eigene Muster und Verletzlichkeiten zu kennen (Bindung, Macht, Helferrolle, Grenzen etc.) sind die Grundlage einer authentischen therapeutischen Arbeit, in der der Therapeut kompetent, reflektiert und konfliktfähig ist, denn nur so können verlässliche Beziehungen zu Patienten entstehen. Wichtig ist mir, dass sich jeder als einzigartige Therapeutenpersönlichkeit entwickeln und entfalten kann, ohne das „Perfekte“ oder den „fertigen Therapeuten“ anstreben zu wollen. Es reicht meist schon, die eigenen blinden Flecken zu kennen und sie einordnen zu können.

Insbesondere während der zeitintensiven und kraftfordernden Ausbildung soll Selbsterfahrung aber auch die persönlichen Ressourcen und selbstfürsorglichen Aspekte fördern und stärken. Erst eine gezielte Auseinandersetzung mit privaten und beruflichen Belastungen kann dazu befähigen, gute eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, die darauf abzielen, Stress zu reduzieren.

Als letzter Punkt soll das individuelle berufsethische Wertesystem erwähnt werden. Im Verlauf der Selbsterfahrung hat jede/r die Möglichkeit, sich mit ethischen und moralischen Fragen und Anforderungen an die therapeutische Arbeit

auseinanderzusetzen und eigene Maßstäbe zu definieren bzw. zu festigen.

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