AVT Köln

Charaktertugenden, Interventionsstile, Bedürfnisorientierung, effektiver Altruismus

Verhaltenstherapien können scheitern bei ungenügender Beachtung von Beziehungs- und Behandlungszielen, Ressourcen und Salutogenese, grundlegenden Bedürfnissen oder Sinnfragen und Spiritualität. Die Techniken der Kognitiven Therapie sind sehr unterschiedlich bis hin zur Provokativen Therapie. Da fällt die eigene Orientierung und Entwicklung eines sicheren Interaktionsstils manchmal schwer.

In diesem Seminar wollen wir einem bunten Strauß von Fragen nachgehen, die sich um die Verbesserung der Qualität der therapeutischen Allianz und damit letztlich des Therapieerfolges drehen:

  • Warum sind Kognitions- und Verhaltensänderungen in einer guten therapeutischen Allianz leichter?
  • Was kennzeichnet Therapeuten, die vom Durchschnitt abweichen – egal in welche Richtung?
  • Welche Rolle spielen Dialekt, Regiolekt, Stimmführung, Mimik und Gestik?
  • Sind Verblüffungstechniken hilfreich und wenn ja bei wem?
  • Was geht klaren Emotionen voraus?
  • Wie begegne ich der weit verbreiteten komorbiden emotionalen Vermeidung?
  • Was meint Korrelbloom (2016) mit komorbider „Selbstwertstörung als Netzwerkknoten“?
  • Wie kann ich Mitschnitte von Sitzungen therapeutisch gut nutzen?

Viele Demonstrationen und Übungen zu diesen Fragen können das eigene therapeutische Repertoire bewusster werden lassen und erweitern:

  • Ressourcen- und Resilienzorientierung werden durch Ansätze auch der Philosophischen und der Positiven Psychologie unterstützt und können helfen, defizitorientierte Haltungen zu erkennen und zu reduzieren.
  • Wenn ich meinen typischen Interaktionsstil kenne, kann ich ihn bewusst einsetzen oder flexibilisieren.
  • Besondere sprachliche Formulierungen dienen dem Umgang mit „Fallen“ und der Lösungsorientierung.
  • Prozessorientierung und Modalitätenwechsel unterstützen den Therapieerfolg.
  • Kognitive Stile von Ellis, Beck, Meichenbaum und Farrelly.
  • Hilfreiche Interventionen bei emotionaler Vermeidung und Selbstwertstörung als Netzwerkknoten.
  • Imaginations- und hypnotherapeutische Übungen können störungsübergreifend genutzt werden, auch als „Ersatz“ für verhaltenstherapeutische Hausaufgaben.

Lernziele: Flexibilisierung des eigenen Interaktionsstils und der Förderung der Anwendungskompetenz im Rahmen von Demonstrationen und Übungen