Bei einer Aufstellung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Personen als Stellvertreter für Mitglieder eines Systems (z. B. einer Familie bei der klassischen Familienaufstellung) ausgewählt und konstellativ im Raum zueinander angeordnet - also aufgestellt – werden. So können Muster hinsichtlich Beziehungen, Wahrnehmungen, Gefühlen und Wirkungsbedingungen klärend verdeutlicht und psychotherapeutisch nutz- und bearbeitbar gemacht werden. Aufstellungsarbeit gehört zu den emotional aktivierendsten Interventionen der Psychotherapie, und hat ihre Wurzeln unter anderem im Psychodrama, der Familienskulptur und Familientherapie, der systemischen Therapie und Hypnotherapie.
Dieses Seminar richtet sich an Kolleginnen und Kollegen, die innerhalb ihrer Selbsterfahrung erste Berührungspunkte mit der Aufstellungsarbeit gesammelt haben. Es richtet sich ebenso an Interessierte ohne bisherige Erfahrungen mit (Familien-)Aufstellungen, die sich dieser Methode annähern möchten. Das auf zwei Tage angelegte Seminar strukturiere ich am ersten Tag nach einer theoretischen Vermittlung der Methode und ihren zugrundeliegenden Theorien und Wirkmechanismen. Am zweiten Tag finden wir die Gelegenheit, gemeinsam einzelne Konstellationen und Fallbeispiele aus der Praxis im sogenannten „Reflecting Team“ zu üben, anzuwenden und während der Übungen ad hoc zu reflektieren.
Inhaltlich gehe ich unter anderem auf folgende Schwerpunkte ein:
- Wozu eine (Familien-)Aufstellung hilfreich oder nützlich sein kann
- Die Abgrenzung der systemisch-/psychotherapeutischen Aufstellung zu leider auch esoterisch-unwissenschaftlichen bzw. unseriösen Strömungen der Familienaufstellung
- Theoretische (Wirkungs-) Modelle von Familienaufstellungen
- Der spezifische Ablauf und Zielsetzungen einer Aufstellung, sowie Indikation und Kontraindikation
- Integration dieser Arbeit als Werkzeug in der Gruppen- und Einzelarbeit
- Die Aufstellungsarbeit in anderen psychotherapeutischen Bereichen, z.B. zur Ressourcenklärung
- Verantwortungsvoller und professioneller Umgang mit der Methode, ihrem Prozess und den Protagonisten
Die didaktische Methodik des Seminars orientiert sich an theoretischer Vermittlung und Diskussionen der Aufstellungsarbeit (ergänzend durch die Darstellung von Fallbeispielen), praktischer Übungen zu Wahrnehmungen und Perspektiven in Aufstellungen sowie einer interaktiven Demo-Aufstellung im „Reflecting Team“. Das Seminar kann durch Themen wie Genogrammarbeit, der stellvertretenden Wahrnehmung in beispielhaften Aufstellungen und der Reflektion eigener familiärer Hintergründe auch Selbsterfahrungsaspekte beinhalten.
