AVT Köln

In Lehrbüchern und Therapiemanualen begegnen uns oft „perfekte“ Patienten. „Perfekt“ in dem Sinne, dass sie ein eindeutiges Symptombild zeigen, welches genau einer psychischen Erkrankung zugeordnet werden kann. Die Praxis weicht dabei häufig von dieser Perfektion ab. Hier begegnen uns Patienten, die in keine unserer diagnostischen Schubladen so recht passen wollen. Oder in zu viele gleichzeitig. Oder irgendetwas dazwischen. In diesen Fällen hilft uns die Differentialdiagnostik, das heißt die genaue Exploration und Analyse von spezifischen Symptomen und die Einordnung dieser in eine oder mehrere Diagnosen nach dem ICD.

Eine korrekte Diagnostik ist das Fundament für eine erfolgreiche psychotherapeutische Behandlung. Nur wenn wir wissen, was unsere PatientInnen haben, können wir adäquat helfen.

In verschiedenen Seminaren haben Sie bereits Kenntnisse über gängige Störungsbilder sammeln können. In diesem Seminar lernen Sie nun, wie Sie dieses Wissen einsetzen können, um fundierte differentialdiagnostische Entscheidungen treffen zu können.

Dabei lernen Sie konkret

  • die wichtigsten „Fallen“ der Differentialdiagnostik kennen und zu vermeiden
  • Störungsbilder mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden
  • fundiertere diagnostische Entscheidungen zu treffen
  • Angst vor der „falschen“ Diagnose zu verlieren
  • Ergebnisse der Diagnostik den PatientInnen transparent und hilfreich zu vermitteln.

Wir arbeiten dabei mit konkreten Fallbeispielen und Rollenspielen. Es wird geübt, PatientInnen die richtigen Fragen zu stellen und an wichtigen Stellen nachzuhaken. Es wird vermittelt, wie man eine zielgerichtete Exploration gestaltet und wie man PatientInnen Diagnosen und differentialdiagnostische Überlegungen gut vermittelt. Es werden Möglichkeiten besprochen, unklare Symptombilder im Sinne des ICDs korrekt einzuordnen. Das Seminar bleibt dabei möglichst praxisorientiert und geht auf die teilweise schwierigen Situationen ein, unter denen differentialdiagnostische Entscheidungen getroffen werden müssen, insbesondere Zeitdruck.

Zielgruppe: PsychotherapeutInnen in Ausbildung mit Grundkenntnissen in verschiedenen Störungsbildern